Fertigungsarten
Der Großteil der Orientteppiche wird ganz klassisch in traditioneller Handarbeit geknüpft. Daneben gibt es aber auch gewebte Orientteppiche – die Kelims.
Geknüpft wird ein Teppich zumeist in Heimarbeit, oft auch von mehreren Familienmitgliedern in Gemeinschaftsarbeit. Die Fertigstellung eines Orientteppichs kann mehrere Monate bis Jahre in Anspruch nehmen. Klassisch entstehen die Teppiche an einem aufrecht stehenden Knüpfstuhl. Dieser wird je nach Größe des gewünschten Teppichs ausgerichtet und mit dem Grundgewebe, den sogenannten Kettfäden, bespannt. Diese bestehen meist aus Baumwolle, Schafwolle oder etwas seltener aus Seide. Nomadenteppiche entstehen meist auf einem waagerechten Knüpfstuhl, der aufgerollt werden kann und damit mobil ist, wenn die Familien weiterziehen. Bei Bauern- und Nomadenteppichen werden große Teppiche ab 6qm so gut wie gar nicht geknüpft. Die eigenen Räumlichkeiten sind zu bescheiden bzw. sind große Knüpfstühle für Nomaden ungeeignet.
Durchgesetzt haben sich zwei verschiedene Knoten: der symmetrische Knoten (auch türkischer Knoten genannt) und der asymmetrische (persische) Knoten. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Knoten, die über die Jahre in speziellen Provenienzen und für bestimmte Muster in der Familientradition weitergegeben wurden.
Das Material für den Flor ist in erster Linie Schafwolle, aber auch Baumwolle und Seide werden verarbeitet. Die Fäden werden einzeln mit den Kettfäden verknotet. Zur Stabilisierung wird nach jeder Knotenreihe ein Schussfaden durch die Kettfäden gewebt und das Ganze dann mit einer Art Kamm festgeklopft.
Horizontaler Knüpfstuhl
Knüpfstuhl für große Teppiche
Ein Teppichknüpfer bei der Arbeit.